FarmInsect hat sich zum Ziel gesetzt, die Landwirtschaft mit Insekten nachhaltiger zu gestalten. Das Startup ermöglicht es Landwirten, proteinreiche Futtermittel aus regionalen Reststoffen mit Hilfe von Insektenlarven herzustellen. Mit der siebenstelligen Finanzierungsrunde, angeführt vom High-Tech Gründerfonds und Bayern Kapital, will FarmInsect einen Produktionsstandort für die Erzeugung von Jungtieren aufbauen und weitere Mastanlagen bei Landwirten in Betrieb nehmen. Die Runde wird zudem von 5x Ventures, Genea Invest, der Initiative für Industrial Innovators und namhaften Businessangels unterstützt. Die Runde wurde von BayStartUP mit auf den Weg gebracht.
FarmInsect setzt auf regionale Reststoffe aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, um Larven der Schwarzen Soldatenfliege zu mästen. Die Insektenlarven dienen als Tierfutter und ersetzen Soja und Fischmehl mit einer nachhaltigen und regionalen Alternative. Landwirten eröffnen die Mastanlagen von FarmInsect ein zusätzliches Wertschöpfungspotential unter gleichzeitiger Förderung regionaler Kreislaufwirtschaft, höherer Ressourceneffizienz und deutlicher CO2 Einsparung.
Das Startup wurde von den Absolventen der Technischen Universität München (TUM) Thomas Kuehn, Wolfgang Westermeier und Andre Klöckner gegründet, mit der Vision die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Das Team vereint unternehmerische Erfahrung mit fundierten Kenntnissen in den Bereichen Biologie, Agrartechnik, Automatisierung und Mechatronik.
„Wir sehen uns als Partner der Landwirte, um regionales und sehr nachhaltiges Proteinfutter für Schweine, Hühner und Fische produzieren zu können“, erklärt Thomas Kuehn, Gründer und Geschäftsführer von FarmInsect. „Unser Ziel ist es, Fischmehl und Soja zu 100 % durch Insektenlarven zu ersetzen.“
Dazu hat FarmInsect eine automatisierte Mastanlage entwickelt, die von Landwirten auf ihren Höfen betrieben werden. Der Landwirt agiert wie ein Mastbetrieb um die vom Unternehmen laufend bereitgestellten Junglarven zu mästen. Dieser Ansatz reduziert die Komplexität des Prozesses für den Landwirt erheblich.
Finanzierungsrunde ermöglicht Übergang in die Wachstumsphase
FarmInsect hat das Verfahren seit 2019 im TUM Venture Lab sowie an einem Pilot Standort an einer Fischzuchtanlage entwickelt. Dieses Jahr werden die ersten Serienanlagen an Landwirte ausgeliefert, viele weitere Interessenten sollen 2022 bedient werden. Um die Versorgung der Anlagen mit Jungtieren sicherzustellen, wird mit einem Teil des Investments ein neuer, hochmoderner Produktionsstandort im Münchner Umland entstehen.
“Wir sehen in der Kombination von regionalen Restprodukten und Insekten ein vielversprechendes Geschäftsmodell mit enormen Skalierungspotenzial”, erläutert Dr. Maximilian Bock, Investment Manager beim High-Tech Gründerfonds. “FarmInsect kann damit schon heute im Vergleich zum Wettbewerb wirtschaftlich agieren und einen nennenswerten Beitrag gegen Ressourcenknappheit und Klimawandel leisten.”
Dr. Georg Ried, Geschäftsführer von Bayern Kapital, sagt: „Insekten-Futtermittel haben das Potenzial, ein entscheidender Baustein für eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft zu werden. FarmInsect hat dafür eine wichtige, innovative Schlüsseltechnologie entwickelt, die für landwirtschaftliche Betriebe in ganz Deutschland und darüber hinaus sehr attraktiv ist. Das macht FarmInsect für uns zu einem äußerst spannenden Investment im AgriTech-Sektor.“